Was tun, wenn´s im Bett nicht klappt, weil der Penis seinen Dienst versagt? Er nicht mehr steif genug wird oder die Erektion nicht ausreichend lange anhält? Dieser Albtraum namens „erektile Dysfunktion“ trifft viele Männer, und manche haben sogar schon in jungen Jahren damit zu kämpfen. Doch der Gang zum Arzt fällt häufig schwer, und so manch ein Betroffener möchte deshalb lieber ein Potenzmittel aus dem Internet probieren. Lesen Sie, warum das keine gute Idee ist und wie Ihnen Arzt und Apotheker besser helfen können, das Übel kraftvoll an der Wurzel zu packen.
Fast jeder Zweite über 70 betroffen
Viele Männer leiden darunter, wenige reden darüber: 30% der 60-Jährigen und fast die Hälfte der 70-jährigen Männer sind von einer erektilen Dysfunktion betroffen. Doch diese Potenzstörung ist keine geeignete Spielweise für Selbstmedikation. Zum einen sind die meisten der wirkungsvollen Helfer nicht ohne Rezept zu haben und frei erhältliche Potenzmittel im besten Falle wirkungslos, wenn nicht gar schädlich. Zum anderen beruhen Erektionsstörungen in mindestens der Hälfte aller Fälle auf körperliche Ursachen – wichtiges Indiz dafür ist das Ausbleiben der morgendlichen Erektion. Neben Erkrankungen von Prostata, Penis oder Hoden kommen dabei auch Allgemeinerkrankungen in Frage, die abgeklärt und behandelt werden müssen, wie z. B.
Bluthochdruck (fast alle Medikamente mindern die Potenz)
Arteriosklerose
Diabetes
Multiple Sklerose, Morbus Parkinson.
Häufig sind Erektionsstörungen auch auf den Lebensstil zurückzuführen – Übergewicht, Alkohol, Nikotin und chronischer Stress gehören mit zu den Hauptauslösern für Erektionsprobleme. Daneben können aber auch psychische Ursachen wie Depressionen und Partnerschaftskonflikte zu einer erektilen Dysfunktion führen.
Hinweis: Die erektile Dysfunktion gilt inzwischen als unabhängiger Risikofaktor für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Sie ist vor allem bei älteren Männern als Hinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall zu werten! Wenn Erektionsstörungen akut auftreten, ist deshalb ein Herz-Kreislauf-Check beim Arzt zu empfehlen.
Helfer Nr. 1: PDE-5-Hemmer
Doch welche Pfeile hat die Medizin gegen die erektile Dysfunktion im Köcher? Am einfachsten geht´s mit den rezeptpflichtigen PDE-5-Hemmern, im Volksmund auch Potenzpillen genannt. Seit 1998 verhelfen Viagra® & Co. dem Mann zu mehr Standfestigkeit, und 60 – 80 % der Betroffenen, die sie verordnet bekommen, sind mit der Wirkung zufrieden. Doch PDE-5-Hemmer sind nicht für jeden Mann geeignet. Vor allem in Kombination mit bestimmten Herzmedikamenten, den Nitraten, kann es zu gefährlichen Blutdruckabfällen kommen. Nitrate werden als Dauertherapie in Tablettenform (zum Beispiel isoket®retard) bei koronarer Herzkrankheit und als Spray oder Zerbeißkapseln (zum Beispiel Nitrolingual®) für Angina-pectoris-Anfälle (Brustenge) verordnet. Männer, die diese Präparate einnehmen oder auch nur gelegentlich gebrauchen, sollten nicht zu PDE-5-Hemmer greifen. Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedrigem Blutdruck oder ausgeprägter Herzschwäche wird aufgrund der Gefahr der Blutdrucksenkung generell von PDE-5-Hemmern abgeraten.
Auch das Rundherum muss stimmen
Wichtig ist auch zu wissen, dass die verschiedenen PDE-5-Hemmer zwar alle am gleichen Hebel ansetzen, aber unterschiedlich schnell und lange wirken. Avanafil (zum Beispiel Spedra®) unterstützt den Penis schon 15 bis 30 Minuten nach Einnahme und wirkt bis zu 6 Stunden. Sildenafil (zum Beispiels Viagra®) und Vardenafil (zum Beispiel Levitra®) wirken etwa 4 – 5 Stunden, Sildenafil wird etwa 1 Stunde vor dem Sex eingenommen, Vardenafil 25 – 60 Minuten davor. Bis zu 36 Stunden lang ist der Penis nach Einnahme von Tadalafil (zum Beispiel Cialis®) bereit, geschluckt wird Tadalafil mindestens 30 Minuten vor dem erwarteten Beischlaf.
Damit die PDE-5-Hemmer ihre volle Wirkung entfalten können, sollte man vor ihrer Einnahme auf fettreiche Mahlzeiten verzichten. Als mögliche unerwünschte Wirkungen gelten vor allem Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Rückenschmerzen.
Tipp: PDE-5-Hemmer erzeugen keine Erektion, sondern verstärken und verbessern sie. Egal welches Präparat Sie einnehmen möchten, sorgen Sie auf jeden Fall auch für ein anregendes Setting. Denn ohne sexuelle Stimulation und Erregung verbringen auch PDE-5-Hemmer keine Wunder.
Pumpen, Spritzen oder Schmieren
Für Männer, die PDE-5-Hemmer nicht nehmen dürfen, gibt es andere Möglichkeiten:
Verschreibungsfrei ist zum Beispiel die Vakuumpumpe. Nach Aufsetzen des Plastikzylinders auf den Penis erzeugt man mit einer Handpumpe einen Unterdruck, der die Schwellkörper anschwellen lässt.
Wer keine Angst vor Nadeln hat, ist womöglich mit der (rezeptpflichtigen) Schwellkörper-Autoinjektionstherapie SKAT gut bedient. Dabei spritzt sich der Betroffene (nach Anleitung durch den behandelnden Arzt!) gefäßerweiternde Medikamente in den Schwellkörper. Geeignet dafür ist Alprostadil (zum Beispiel Caverject® oder Viridal®) oder Papaverin/Phentolamin (zum Beispiel Androskat®, in Deutschland zugelassen, aber nicht vertrieben, und erhältlich über die internationale Apotheke gegen Privatrezept). 70 – 90 % der Männer bekommen durch die SKAT eine ausreichende Erektion. Bei manchen währt diese jedoch zu lange und wird gefährlich: Sollte eine schmerzhafte Erektion über 2 Stunden anhalten, muss ein Arzt, am besten ein Urologe, aufgesucht werden. Wird die Dauererektion nicht innerhalb weniger Stunden behandelt, droht die Schädigung der Schwellkörper mit nachfolgender anhaltender Unfähigkeit zur Erektion.
Wer die Spritze scheut, kann Alprostadil mit Hilfe eines Stäbchens in die Harnröhre einführen (zum Beispiel als MUSE®). Bei 40 % der Männer wirkt dieses Verfahren, und es kommt innerhalb von etwa 10 Minuten und für die Dauer von bis zu einer Stunde zur Erektion.
Tipp: Wenn Sie weder in Ihre Schwellkörper spritzen noch etwas in Ihre Harnröhre einführen möchten, fragen Sie Ihren Arzt, ob für Sie Alprostadil als Creme (zum Beispiel Vitaros®) in Frage kommt. Nach Aufbringen der Creme auf die Penisspitze soll das Glied in 5 bis 30 Minuten erigieren und dann etwa 2 Stunden lang einsatzbereit sein.
Stoßwellen helfen auf die Sprünge
Ob Vakuumpumpe oder SKAT, die genannten Methoden sind auch wegen ihrer Umständlichkeit nicht besonders beliebt bei Männern. Dem Wunsch nach diskreterer Potenzhilfe kommen die Urologen mit niedrig-energetischen Stoßwellen entgegen: Sie sollen die Durchblutung der Schwellkörper und damit die Erektion verbessern. 4 bis 12 dreißigminütige Sitzungen sind nötig, um dem Penis auf die Sprünge zu helfen. Die Studienlage ist allerdings noch widersprüchlich. So wiesen in einer Studie zwar gut 60% der mit Stoßwellen behandelten Männer einen signifikanten Potenzgewinn auf, nach 2 Jahren jedoch nur noch gut 30%. Besonders schlecht schnitt die Methode bei Diabetikern ab.
Manneskraft aus der Natur?
Auch wenn es häufig werbewirksam angepriesen wird: Die Kraft der Natur hilft dem impotenten Mann nicht wirklich weiter. Für bekannte Präparate wie Yohimbe-Rinde, Damiana-Blätter und Damiana-Kraut konnte eine Wirkung bei erektiler Dysfunktion bisher nicht ausreichend belegt werden. Die Einnahme von Yohimbe-Rinde birgt sogar einige Risiken, es drohen Schlafstörungen, Blutdruckerhöhung und Leberschäden. In homöopathischer Dosierung sind die genannten Substanzen zwar ungefährlich, eine aufrichtende Wirkung wurde mit ihnen bisher jedoch ebenfalls nicht nachgewiesen, auch wenn die Produkte oft zur Behandlung „sexueller Schwäche“ beworben werden.
Als potenzsteigernd geistert auch die Aminosäure Arginin durch die Medien. Arginin ist wichtig für die Bildung von Stickstoffmonoxid, das eine bedeutende Rolle bei der Erweiterung von Gefäßen spielt. Eine Nahrungsergänzung mit Arginin ist nur sinnvoll, wenn tatsächlich ein Mangel im Blut vorliegt. Ob die Substitution dann auch zu einer Verbesserung der Erektion führt, wird widersprüchlich beurteilt. Abzuraten ist in jedem Fall von Arginin-Produkten, wenn der Betroffene Blutverdünner einnimmt, einen Herzinfarkt hatte oder Nitrate als Herzmedikament braucht.
Hinweis: Vertrauen Sie im Falle einer erektilen Dysfunktion keinen dubiosen Quellen im Internet, sondern suchen Sie Rat bei Ihrem Apotheker oder Ihrem Arzt. Die online angepriesenen Mittel sind meist wirkungslos, manche sogar schädlich: Beispielsweise enthalten die häufig beworbenen „Potenzgele“ oft Nitrate, die bei Herzkranken oder in Verbindung mit PDE-5-Hemmern zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen können.
Training für den Penis
Last, but not least lässt sich ein Penis auch mit Sport trainieren und damit einer erektilen Dysfunktion vorbeugen. Am besten geeignet sind Steppen, Beinpresse und das Training auf dem Liegefahrrad, aber auch gezieltes Beckenbodentraining tut der Durchblutung der Schwellkörper gut. Wer zudem auf sein Gewicht achtet, für ausreichenden Schlaf sorgt und Rauchen sowie Alkoholkonsum einschränkt, schafft auf Dauer die besten Bedingungen für befriedigende Erektionen.
Quellen: Ralf Schlenger, Selbst ist der Mann, DAZ 27, Seite 30, 2018 und Von Spray bis Schockwellen, DAZ 39, Seite 46, 2018
Tränende Augen, Brennen, Jucken und verklebte Lider – eine Bindehautentzündung kann ganz schön lästig werden. Da ist der Griff zu Augentropfen oft verlockend, um dem Spuk ein schnelles Ende zu bereiten. Doch manchmal ist die Bindehautentzündung leider gar nicht so harmlos: Hinter roten und juckenden Augen kann durchaus eine ernsthafte Erkrankung stecken, die ärztlich Betreuung benötigt. Wann Sie zum Augenarzt gehen sollten und wann Sie mit Unterstützung Ihres Apothekers zur Selbsthilfe greifen dürfen.
Viele Ursachen möglich
Im Frühjahr geht es für viele Heuschnupfen-Geplagte wieder los mit dem lästigen Augenjucken und Augentränen. Auch Zugluft oder Schwimmbadwasser sind Auslöser für gereizte Augen, die man in aller Regel selbst behandeln kann. Aber nicht immer lassen sich solche harmlosen Ursachen von ernsteren Erkrankungen des Auges unterscheiden, wie zum Beispiel
Trockenen Augen
Allergien auf Kosmetika
Fremdkörpern, die unbemerkt unter das Lid dringen
infektiösen Bindehautentzündungen, die durch Viren, Bakterien, Parasiten oder sogar Pilze verursacht werden.
Hinweis: Nehmen Sie eine Bindehautentzündung nicht auf die leichte Schulter. Wenn hinter dem roten Auge eine schwerwiegende Erkrankung steckt, drohen irreversible Schäden am Auge bis hin zum Sehverlust!
Bei diesen Anzeichen sofort zum Arzt
Es gibt Warnzeichen, bei denen Sie an eine Bindehautentzündung denken und gleich einen Augenarzt aufsuchen sollten. Verdächtig sind einseitige Veränderungen oder Rötungen, eitriges Sekret sowie stark verklebte Augenlider nach dem Aufwachen. Auch wenn Sie schon lange unter brennenden, juckenden und geröteten Augen leiden, ist es wichtig, die Beschwerden augenärztlich abklären zu lassen. Gehen Sie außerdem sofort oder noch am gleichen Tag zum Augenarzt bei
gleichzeitigen Sehstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
Schmerzen und Druckgefühl am Auge
eingedrungenen und verbliebenen Fremdkörpern.
Hinweis: Wenn sich Ihr Kind oder Ihr Neugeborenes mit geröteten, juckenden und tränenden Augen quält, suchen Sie umgehend einen Kinderarzt auf! Hier ist Selbsthilfe ohne ärztliche Betreuung immer der falsche Weg.
Augentropfen und Salben
Besteht kein Verdacht auf eine schwere Erkrankung oder ist der Auslöser wie Zugluft, gechlortes Schwimmbadwasser oder Heuschnupfen bekannt, hilft Ihnen Ihr Apotheker weiter. Er befragt Sie zur Sicherheit meist nochmals zu Ihren Beschwerden und schickt Sie, wenn nötig, zum Augenarzt. Bei nicht-infektiösen, harmlosen Bindehautentzündung wählt er ein Präparat aus, das genau zu Ihren Beschwerden passt:
Tränenersatz und Dexpanthenol lindern die Beschwerden besonders sanft. Vor allem Dexpanthenol beruhigt und heilt gereizte Bindehäute und darf nach Bedarf getropft oder gesalbt werden. Typische Vertreter sind Bepanthen®Augentropfen, dispatenol® Augentropfen, Hylo Care® Augentropfen oder Kerato Biciron®Augensalbe.
Gegen allergisches Augenbrennen, Augenjucken und Rötungen helfen Mastzellstabilisatoren (zum Beispiel Pollicrom®Augentropfen oder Cromhexal®Augentropfen) und Antihistaminika (zum Beispiel Allergodil® akut Augentropfen oder Azela-Vision®MD sine). Antihistaminika werden bei Bedarf getropft. Bei Mastzellstabilisatoren ist es dagegen wichtig, diese schon einige Tage vor dem zu erwartenden Pollenflug einzusetzen, damit sie ihre volle Wirksamkeit entfalten.
Für die unspezifische Bindehautentzündung steht zur Selbstmedikation der entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoff Salicylsäure 1% zur Verfügung (zum Beispiel Posiforlid-Comod® Augentropfen). Er darf höchstens 2 Wochen lang bis zu viermal täglich getropft werden. Stärker wirksame Präparate aus der Klasse der nicht-steroidalen Entzündungshemmer sind die rezeptpflichtigen Diclo-Vision® sine Augentropfen oder Voltaren®ophtha Augentropfen.
Der Wirkstoff Bibrocathol desinfiziert und schützt die Augenbindehaut. Ihn gibt es als Augensalbe (zum Beispiel Posiformin®2%), die 3-5 Mal täglich ins Auge eingebracht wird. Schwangere und Stillende dürfen das Präparat jedoch nicht verwenden.
Weißmacher wie zum Beispiel Berberil®N oder Televis-Stulln®DU sind sehr effektiv – sie verengen die Augengefäße und sorgen dafür, dass die Schleimhaut abschwillt. Sie dürfen diese Präparate allerdings nicht länger als 5 Tage anwenden, weil sonst die Gefäße Schaden nehmen und ein chronisches rotes Auge droht.
Hinweis: Benutzen Sie keine Weißmacher, wenn Sie unter einem Glaukom oder Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden! Die in diesen Augentropfen enthaltenen Wirkstoffe können den Blutdruck und den Augeninnendruck erhöhen. Vorsicht ist zudem bei Trockenen Augen geboten. Da Weißmacher die Durchblutung der Bindehaut vermindern, verstärken sie häufig die Beschwerden eines Trockenen Auges.
Linderung durch Pflanzenmedizin
Auch die Pflanzenmedizin hat bei harmloseren Bindehautentzündungen einiges zu bieten. Der gemeine Augentrost wirkt antientzündlich und ist zum Beispiel in Herba-Vision®Augentrost Augentropfen oder in dem anthroposophischen Präparat Wala®Euphrasia Augentropfen enthalten. Weleda Calendula D4 Augentropfen unterstützen die Heilung bei unspezifischen Reizungen mit Ringelblume, Visine® Müde Augen Sensitive mit Tamarindensamen.
Hinweis: Legen Sie sich keine Kamillentee-Kompressen aufs Auge! Weil sie Allergien auslösen und Keime ins Auge einschleppen können, rät der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands von diesem alten Hausmittel ab.
Neben der Behandlung des Auges mit Tropfen und Salben sind für eine schnelle Heilung einige Verhaltensregeln während der Erkrankungsdauer zu beachten.
Verzichten Sie auf Kontaktlinsen.
Schützen Sie Ihre Augen mit einer Brille vor Zugluft und UV-Strahlung.
Spülen Sie Ihre Augen regelmäßig mit isotonischer Kochsalzlösung, besonders nach großen Staubbelastungen.
Lenken Sie den Ausstrom Klimaanlagen und Lüftungen nicht auf Ihr Gesicht.
Rauchen Sie nicht, meiden Sie Passivrauch.
Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen.
Vor allem bei infektiöser Bindehautentzündung: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände und fassen Sie sich so wenig wie möglich ins Auge.
Tipp: Fragen Sie Ihren Apotheker nach Einzeldosispipetten. Das ist praktisch für unterwegs und besonders hygienisch. Augentropfen ohne Konservierungsmittel sind zudem weniger reizend für die empfindliche Bindehaut.
Wer diese Empfehlungen beherzigt, sollte innerhalb von 2 Tage deutliche Besserung spüren. Gehen die Beschwerden nicht zurück, suchen Sie unbedingt einen Augenarzt auf!
Quelle: Sabine Werner, Rote Ampel für das rote Auge, DAZ 42, Seite 36, 2018
Die Feiertage sind vorbei und die kalte Jahreszeit neigt sich dem Ende. Mit den ersten sonnigen Tagen wandern die dicken Jacken in den Schrank. Vielleicht kommen bei Ihnen jetzt kleine Pölsterchen an Hüfte oder Bauch zum Vorschein. So genannte Formuladiäten können Ihnen beim Abspecken helfen. Hierbei ersetzen Sie komplette Mahlzeiten durch einen Diätdrink. Welche Möglichkeiten Ihnen die Produkte aus der Apotheke bieten und worauf Sie bei einer geplanten Gewichtsabnahme achten sollten.
Einrühren und fertig! Abnehmen kann so einfach sein
Alle Formulaprodukte funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Ein Pulver oder Granulat wird entsprechend den Angaben des Herstellers mit Wasser oder fettarmer Milch angerührt und ist dann sofort trinkfertig. Bei manchen Produkten geben Sie noch eine kleine Menge Öl hinzu. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort beraten, welches Produkt aus der großen Palette der Diätdrinks für Sie am besten geeignet ist.
Diätshakes enthalten große Mengen an Eiweiß (Protein), damit sich während der Diät die Muskelmasse des Körpers nicht verringert, sondern nur die Fettreserven eingeschmolzen werden. Zusätzlich sorgen die Proteine aus Milch, Molke oder Soja für ein anhaltendes Sättigungsgefühl. Ebenfalls reglementiert ist die Menge an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sowie Fetten, die ein Diätdrink enthalten muss. Aber Achtung: Im Zuckergehalt unterscheiden sich die einzelnen Produkte deutlich voneinander. Informieren Sie sich vor dem Kauf bei Ihrem Apotheker über die genaue Zusammensetzung.
Tipp: Verwenden Sie zum Anmischen Ihres Diätdrinks am besten einen Shaker. Auf diese Weise können Sie durch kräftiges Schütteln auch kleinste Klümpchen lösen.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Formulaprodukten. Für Abwechslung bei Ihrer Diät sorgen verschiedene Geschmacksrichtungen. Von Vanille über Latte macchiato bis hin zu Kartoffel-Lauch-Suppe ist alles dabei.
Almased®: nur eine Geschmacksrichtung; Zubereitung mit Wasser oder fettarmer Milch oder Sojamilch + Ölzugabe
apoday® Slim: Geschmacksrichtungen Kartoffel-Lauch, Tomate, Latte macchiato, Beerenmix-Joghurt, Vanille, Schoko; Zubereitung mit fettarmer Milch oder Wasser
Doppelherz® Abnehm Shake: Geschmacksrichtungen Schoko, Vanille; Zubereitung mit fettarmer Milch
Layenberger® Fit + Feelgood Slim Pulver: Geschmacksrichtungen Rote-Beeren-Joghurt, Banane-Quark, Vanille-Sahne, Schoko-Nuss, Pfirsich-Aprikose, Kaffee-Kakao, Heidelbeer-Cassis; Zubereitung mit Wasser oder fettarmer Milch
Slim Fast® Milchshake-Pulver: Geschmacksrichtungen Vanille, Erdbeere, Schoko, Café au Lait; Zubereitung mit fettarmer Milch
xlim® Aktiv Mahlzeit: Geschmacksrichtungen Schoko, Vanille, Erdbeere, Bratapfel-Zimt, Tomate, Kartoffel, Champignon; Zubereitung mit fettarmer Milch oder Wasser
Das Ziel: weniger Kilos auf der Waage durch weniger Kalorien
Je nach Alter und körperlicher Aktivität liegt der tägliche Kalorienbedarf bei Männern zwischen 2.300 und 3.100 Kilokalorien und bei Frauen zwischen 1.800 und 2.500 Kilokalorien. Wenn Sie eine Gewichtsreduktion planen, muss die Menge an Kalorien, die Sie täglich zu sich nehmen, deutlich verringert sein. Diätshakes bieten die Möglichkeit einer hypokalorischen Ernährung: Eine Portion eines Diätshakes enthält 200 bis 400 Kilokalorien und folgt damit der in Deutschland gültigen EU-Richtlinie für Diätprodukte. Ernähren Sie sich ausschließlich mit Diätdrinks, nehmen Sie also höchstens 1.200 Kilokalorien zu sich. Da sich Ihr Stoffwechsel auf die veränderte Ernährungsweise neu einstellt, kommt es besonders zu Beginn einer Diät zu einem merklichen Gewichtsverlust.
Tipp: Diätdrinks sind keine Dauerlösung und die meisten Formuladiäten sind als alleinige Ernährung nur für wenige Wochen zugelassen. Stellen Sie sich bereits vor einer Diät darauf ein, dass Sie Ihr bisheriges Essverhalten verändern und bauen Sie schon am Anfang gesündere, kalorienreduzierte Rezepte sowie mehr Bewegung in Ihren Alltag ein.
Mahlzeiten ersetzen, aber wie viele?
Diät-Experten empfehlen, zu Diätbeginn alle drei Mahlzeiten mit einem Formulaprodukt zu ersetzen und dies maximal 12 Wochen beizubehalten. In der zweiten Phase ersetzen Sie zwei Mahlzeiten durch Diätdrinks und essen einmal täglich normal. Als Letztes ersetzen Sie nur eine Mahlzeit mit einem Shake und essen in der übrigen Zeit normal. Dies können Sie über einen längeren Zeitraum beibehalten.
Tipp: Einige Diätprodukte sind in Form von Eiweißriegeln (zum Beispiel Optifast® Riegel) oder praktisch abgepackten Einzelportionen (zum Beispiel Slim Fast® Fertigdrink) erhältlich. Das erleichtert Ihnen die Diät im Büro und unterwegs.
Tipps, auf was Sie beim Abnehmen mit Diätshakes achten sollten:
Trinken Sie mindestens 2,5 bis 3 Liter täglich, am besten Wasser oder zuckerfreie Getränke.
Leiden Sie an einer Unverträglichkeit zum Beispiel gegen Gluten oder Laktose? Dann lassen Sie sich in der Apotheke zu einem für Sie geeigneten Produkt beraten.
Zu Beginn der Diät kann es durch die Ernährungsumstellung zu leichtem Schwindel, Schwächegefühl oder Verstopfung kommen. Bei stärkeren Beschwerden wenden Sie sich an Ihren Hausarzt.
Falls Sie den Tag außer Haus verbringen, sind Sie mit einer wassergefüllten Thermoskanne und einer Portionspackung Ihres Diätdrinks in der Tasche bestens vorbereitet.
Erwarten Sie keine Wunder und freuen Sie sich über jeden noch so kleinen Erfolg. Diätdrinks bieten Ihnen nur eine Hilfestellung beim Abnehmen. Mindestens genauso wichtig ist aber die langfristige Umstellung hin zu einer bewussten, kalorienreduzierten Ernährung und regelmäßiger sportlicher Betätigung.
Quelle: Ulrike Freese, Was gibt´s zu essen? PTA heute 1&2, Seite 40, 2019.
Nach der Gymnastikstunde, während des Schwimmens oder nachts im Bett – fast jeder wurde schon von Muskel- oder Wadenkrämpfen überrascht. Sie treffen sportliche und unsportliche Menschen genauso wie Heranwachsende und Ältere. Was Sie tun können, damit es gar nicht erst zu Krämpfen kommt und welche Mittel Sie für die Selbstmedikation in Ihrer Apotheke erhalten.
Schmerzhaft, aber meist harmlos: Muskel- und Wadenkrämpfe
Meist treten die Krämpfe unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund auf und verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Am häufigsten sind die Muskeln der Waden und der Fußsohlen von den Zuckungen betroffen und spätestens nach ein paar Minuten ist der Spuk wieder vorbei. Ab dem 6. Lebensjahrzehnt wird etwa die Hälfte der Menschen regelmäßig von nächtlichen Muskelkrämpfen geweckt. Im Alter häufen sich Krampfanfälle, da die Muskeln sich verkürzen und nicht ausreichend getrunken wird. Dies sorgt für Verschiebungen im Salzhaushalt des Körpers und insbesondere ein Ungleichgewicht bei den Magnesiumionen scheint das Entstehen von Krämpfen zu begünstigen.
Tipp: Nach sportlicher Anstrengung und harter körperlicher Arbeit, die mit Schwitzen verbunden ist, sowie in der Schwangerschaft treten ebenfalls vermehrt Krämpfe auf. In vielen Fällen helfen Ihnen Dehnübungen, isotonische Getränke und Nahrungsmittel oder Präparate mit Mineralsalzen gegen die lästigen Muskelzuckungen.
Damit Krämpfe gar nicht erst entstehen
Das A und O im Kampf gegen Muskelkrämpfe ist eine ausgewogene Ernährung, bei der Sie ein besonderes Augenmerk auf die enthaltenen Elektrolyte legen. Magnesiumionen beeinflussen die Menge an Kalziumionen und beide sind für die Muskelaktivität von entscheidender Bedeutung. Bauen Sie aus diesem Grund vermehrt magnesiumhaltige Lebensmittel wie Bananen, Erdnüsse, Broccoli und Vollkornbrot in Ihren Speiseplan ein. Sportarten wie Wandern, Gymnastik und Walking eignen sich besonders gut für krampfanfällige Menschen, da sie alle Muskelgruppen gleichmäßig beanspruchen. Denken Sie vor jeder sportlichen Einheit an das Aufwärmen und Dehnen der Muskeln.
Langfristig hilft ein leichtes Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining. Üben Sie zum Beispiel, auf instabilen Geräten wie Kreiseln und Wackelbrettern Balance zu halten. Warme Wickel, eine Wärmflasche und heiße Bäder entspannen die Muskulatur zusätzlich.
Tipps, wie Sie auf einfache Art Muskelkrämpfen vorbeugen:
Trinken Sie mindestens 2,5 bis 3 Liter Wasser, Tee oder Saftschorle pro Tag.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
Bewegen Sie sich täglich, aber übertreiben Sie es nicht. Sie überlasten sonst Ihre Muskeln.
Verteilen Sie Dehnübungen gleichmäßig über den Tag: Beugen Sie sich zum Beispiel im Stehen vor und versuchen Sie, die Fingerspitzen bis zum Boden zu bringen.
Schwimmen fördert einen langfristigen Muskelaufbau. Kühlen Sie sich vorher unter der Dusche ab. So vermeiden Sie Krämpfe.
Nach dem Sport lockert eine sanfte Massage die Muskulatur von Füßen und Waden besonders gut.
Ein warmes Fußbad am Abend entspannt Füße und Waden.
Hilfe aus Ihrer Apotheke: Magnesiumpräparate
Sowohl bei Schwangeren als auch bei älteren Menschen, die verstärkt unter Waden- und Beinkrämpfen leiden, schaffen Magnesium-Präparate erfolgreich Abhilfe. Magnesium sollte ausreichend hoch dosiert werden, wobei die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Aufnahme von 300 mg bis 400 mg Magnesium pro Tag empfiehlt. Bei einer zu hohen Dosis kann es zu weichem Stuhl oder Durchfall kommen. Dann unterbrechen Sie die Behandlung und führen sie nach Normalisierung mit einer geringeren Dosis fort.
Magnesium-Präparate stehen Ihnen in Form von Brausetabletten (zum Beispiel Biolectra® Magnesium 243 mg forte Brausetabletten), Dragees (zum Beispiel Magnesium Verla®) und Kapseln (zum Beispiel Magno® Sanol Kapseln, Pure Encapsulations® Magnesiumcitrat Kapseln) zur Verfügung. Für unterwegs sind Pellets praktisch, die sich auf der Zunge auflösen und ohne Wasser eingenommen werden können (zum Beispiel Biolectra® Magnesium 300 mg direct, Magnesium-Diasporal® 300 direkt, Magnetrans® direkt Granulat). Aber haben Sie Geduld: Eine positive Wirkung zeigt sich frühestens nach einigen Monaten.
Hinweis: Falls Sie unter Herzrhythmusstörungen oder einer Nierenerkrankung leiden, lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt zu Magnesium-Präparaten beraten. Die Wirkung von verschiedenen Medikamenten, unter anderem Schilddrüsenpräparate und Antibiotika, kann durch Magnesium beeinflusst werden. Achten Sie auf einen großen zeitlichen Abstand bei der Einnahme und folgen Sie unbedingt den Empfehlungen Ihres Apothekers.
So bringen Sie verkrampfte Muskeln wieder ins Gleichgewicht
Trotz aller Vorsicht überrascht Sie vielleicht doch ein Krampf, während Sie gemütlich auf dem Sofa sitzen: Die Muskulatur verhärtet sich, ein stechender Schmerz fährt durch Ihr Bein. Um den Krampf zu beenden, dehnen Sie am besten die Muskulatur. Dabei kann der Muskel passiv mit der Hand massiert oder aktiv mit Übungen gestreckt werden. Das lockert die Muskulatur und löst die Verkrampfung.
Tipp: Probieren Sie einmal die Behandlung mit einer so genannten Faszienrolle aus. Dabei handelt es sich um eine genoppte Rolle, die ihren Ursprung in der Sportmedizin hat. Ein Ausstreichen der betroffenen Muskelgruppen lockert und dehnt das Bindegewebe.
Quelle: Janine Naß, Kampf dem Krampf, DAZ Nr. 27, Seite 40, 06. Juli 2017.
Fläschchen auf und lostropfen: Die Anwendung von Arzneitropfen klingt erst einmal unkompliziert. Wer aber nicht aufpasst, riskiert gefährliche Überdosierungen.
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